Deutschland erklärt sich offiziell bereit, geplünderte Benin-Bronzen an Nigeria zurückzugeben

Zwei Obas, Köpfe der Könige von Benin, ausgestellt. Bild: OpenLearn von der Open University (Youtube)

Am 29. April hat die aus deutschen politischen und kulturellen Führern bestehende Benin-Dialoggruppe eine Vereinbarung getroffen, die Benin-Bronzen bis 2022 nach Nigeria zurückzugeben. Die Gruppe möchte einen Fahrplan für die Rückkehr entwickeln, der in Kürze abgeschlossen werden soll Monate. Die afrikanischen Bronzeartefakte werden schließlich nach Hause zurückkehren, nachdem britische Soldaten sie 1897 geplündert haben.

Die Benin Dialogue Group erklärte ihre Absicht, "menschliche Überreste und kulturelle Objekte aus kolonialen Kontexten in ihre Herkunftsländer und -gesellschaften zurückzubringen", a Pressemitteilung lesen. Die Entscheidung Deutschlands, die geplünderten Artefakte zurückzugeben, könnte auch andere dazu einladen, Wiedergutmachungsgespräche aufzunehmen, hoffte die Beninische Dialoggruppe.

Museen entkolonialisieren

Diese Benin-Bronzen werden zumindest vorerst im British Museum in London verbleiben. Bild: Joyofmuseums (Wikimedia) CC BY-SA 4.0

Bundesaußenminister Heiko Maas bezeichnete das Abkommen als Wendepunkt in der Herangehensweise des Landes an die Kolonialgeschichte. Laut der Nachrichtenplattform sollen nigerianische Museen und Partner nach der Rückkehr der Bronzen nach Hause unterstützt werden Deutsche Welle. Maas erklärte, dies könne archäologische Kooperationen oder die Ausbildung von Museumsmanagern und die Unterstützung der kulturellen Infrastruktur umfassen.

Die niederländische Anthropologin und Kuratorin am Rautenstrach-Joest-Museum in Köln, Nanette Snoep, unterstrich die Bedeutung der Restitution für den Trend zur „Entkolonialisierung“ von Museen.

Die nigerianischen Partner können selbst entscheiden, wie diese Rückerstattung erfolgen soll

Nanette Snoep

Snoep betonte jedoch, dass Entscheidungen über die Rückerstattung von den nigerianischen Partnern selbst getroffen werden müssen. Ob alle Bronzen nach Afrika zurückkehren oder "wenn ein Teil der geplünderten Kunst in deutschen Museen verbleibt, muss es ihre Entscheidung sein, wie wir die Benin-Kunstwerke in unseren Museen vertreten", sagte Snoep gegenüber der Deutschen Welle.

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Ob andere Länder oder Museen dem deutschen Beispiel folgen, bleibt abzuwarten. Sie können nachlesen hier über die Debatte und erfahren Sie mehr über die Geschichte der geplünderten Benin-Bronzen. Sie können sich auch das Video der DW unten ansehen, ob die Entscheidung Deutschlands eine neue Ära für Raubkunst einleiten wird.

Quelle: Deutsche Welle und Auswärtiges Amt

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