Versunkene Burg taucht durch virtuelle Archäologie-Route wieder auf

Die Augmented-Reality-App zeigt die Möglichkeiten für lokale Kulturerberouten und die Schaffung neuer Erzählungen.

Die Ruinen der versunkenen Burg mitten im Fluss, fotografiert 1969. Bild: RCE (Wikimedia) CC BY-SA 4.0

Seit Mai können Sie im holländischen Dorf Elsloo eine versunkene Burg an ihrem früheren Standort virtuell besichtigen. Dort wurde eine neue archäologische „Speerspitze“ geöffnet: ein buchstäblicher Eisenspeer in der Landschaft, der als Tor zur Vergangenheit dient. Besucher können mit ihren Mobiltelefonen in die Geschichte der versunkenen Burg eintauchen und die Möglichkeiten der Kombination von Augmented Reality und Archäologie für das lokale Erbe zeigen.

Elsloo Castle war einst ein imposantes Gebäude, mit dem der Herr von Elsloo seine Macht durchsetzen konnte. Er übte die Kontrolle über das Gebiet aus und erhob eine Maut von vorbeifahrenden Schiffen auf dem nahe gelegenen Fluss. Aber am Ende besiegte der Fluss die Burg. Die Maas bewegte sich langsam auf das Schloss zu und das Gebäude verschwand schließlich unter Wasser. Die Überreste sind heute noch da, aber unsichtbar unter der Oberfläche.

Unterwasserarchäologen

Ein Unterwasserarchäologe vermisst die Burgruine. Bild: Screenshot Archeo Route Limburg

Im Jahr 2004 untersuchten Unterwasserarchäologen die Ruinen und entdeckten, dass sie wegen des Baus des nahe gelegenen Juliana-Kanals überall verstreut waren. Aber die aufgeschichteten Steine ​​mit dem Mörtel dazwischen zeigen, wie beeindruckend die Burg von Elsloo einst gewesen sein muss. Zumindest für diejenigen, die bereit sind, einen Blick unter Wasser zu werfen. Zum Glück kann man die Geschichte des Schlosses nun auch ohne nass zu werden erleben. Die neue archäologische Speerspitze bietet jedem Passanten die Möglichkeit, die versunkene Burg per Augmented Reality auf dem Bildschirm seines Handys zu entdecken.

„Dies ist eine der unzähligen historischen Geschichten, die unsere uralte Verbundenheit mit der Maas zeigen“, sagt Direktor Bert Mennings vom Limburgs Museum. Das örtliche Museum ist zusammen mit Rijkswaterstaat, der Agentur für Kulturerbe, der Provinz Limburg und mehreren Gemeinden Initiator des Teilprojekts der Archeo Route Limburg. „Die Maas zeigt hier deutlich zwei Gesichter. Einerseits als Lebensader Limburgs – mit Schifffahrt und fruchtbarem Boden an den Ufern. Andererseits als Drohung: Irgendwann verschwand die Burg im steigenden Wasser.“

Uralte Bindung

Die zehn neuen archäologischen Speerspitzen in der Region, die alle Teil der archäologischen Route sind, erzählen die Geschichte der zentralen Rolle der Maas in der Geschichte der Region. Anstatt die Geschichte aus einer nationalen Perspektive zu erzählen, konzentriert sich die Route mehr auf lokale Elemente und ihren Einfluss auf das Erbe der Region. So wurden etwa an der Maas die ältesten Spuren von Menschen gefunden, die ersten Bauern der Niederlande ließen sich an der Maas nieder und in den folgenden Jahrhunderten entstanden dort mächtige Städte, Dörfer und Burgen. Durch die Kombination von technologischen Innovationen mit archäologischen Überresten tauchen diese vergessenen Teile der Geschichte wieder auf und schaffen neue Erzählungen, auf denen das lokale Erbe aufbauen kann.

Einer der Eisenspeere entlang der Archeo-Route. Bild: Screenshot L1.

Quelle: RCE (Niederländer)

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