Berlins älteste Straße in tadellosem Zustand entdeckt

Holzsteg aus dem 13. Jahrhundert unter der Stralauer Straße. Bild: Landesdenkmalamt Berlin, M. Malliaris
Holzsteg aus dem 13. Jahrhundert unter der Stralauer Straße. Bild: Landesdenkmalamt Berlin, M. Malliaris

Die wohl älteste Straße Berlins haben Archäologen des Landesdenkmalamtes Berlin freigelegt. Der Fund war im Januar im Rahmen laufender Ausgrabungen in und um den Molkenmarkt, Berlins ältestem Marktplatz, gemacht worden. Durch glückliche Erhaltungsbedingungen ist der mittelalterliche Bohlensteg seit seiner Erbauung im 13th zu sein.

Der Bohlendamm liegt etwa 2.5 m unter der heutigen Straßenoberfläche und besteht aus drei Schichten bearbeiteter Baumstämme, die einen 6 m breiten und mindestens 50 m langen Damm bilden. Der erhöhte Gehweg wurde gebaut, um über besonders nassen Boden zum Mühlendamm zu gelangen, und ist wahrscheinlich eine der ursprünglichen Straßen aus der Gründung der Stadt. In den Folgejahren wurden immer mehr Straßen darauf gebaut, die in der heutigen Stralauer Straße gipfelten.

Während Eiche, Kiefer und Birke normalerweise nicht in einem so guten Zustand überleben, haben feuchter Boden und eine große Torfschicht über den Brettern das Holz vor Erosion geschützt und den natürlichen Verfall in den letzten 700 Jahren verhindert. Archäologen vermuten, dass die Planken im Mittelalter sogar durch eine Oberflächenschicht geschützt gewesen wären, da es keine Hinweise auf Beschädigungen durch Wagenräder oder Kutschen gibt.

Die Funde stammen im Rahmen der seit 2019 laufenden Straßensanierungsarbeiten an der Stralauer Straße und dem allgemeinen Molkenmarktareal. Bei den Ausgrabungen wurden bereits im Bereich des Alten Rathauses Besonderheiten und Objekte aus der langen Berliner Geschichte entdeckt. Gefunden wurden Alltagsgegenstände wie Keramik und Tierknochen, aber auch Fundamente von Kellern und Häusern, die im Laufe der Jahrhunderte abgerissen und überbaut wurden. Oft sind diese Keller mit Müll aus dem 19th und 20th Jahrhunderte, die zeigen, wie sich die neue Stadt über der alten Stadt entwickelt hat.

Molkenmarkt 1902. Bild: Public Domain via Wikimedia.

Die Neugestaltung der Stralauer Straße ist Teil großer Sanierungspläne, die 2016 beschlossen wurden, und beinhaltet auch den Bau neuer Versorgungsleitungen, was leider zur Zerstörung des baulichen Erbes im Boden führen wird. Infolgedessen sind die archäologischen Ausgrabungen tief und umfangreich, wobei Schätzungen zufolge etwa ein Fünftel der mittelalterlichen Stadt sowie neuere Infrastruktur wie ein 19th Jahrhundert Kraftwerk.

Wer den mittelalterlichen Holzwall persönlich besichtigen möchte, dem bietet das Landesdenkmalamt Berlin 2022 einmal wöchentlich Führungen an.

Lesen Sie die Stellungnahme des Landesdenkmalamtes Berlin hiersowie Informationen zum Besuch der Ausgrabungen am Molkenmarkt.

Dieser Artikel wurde ursprünglich auf Englisch veröffentlicht. Texte in anderen Sprachen werden KI-übersetzt. Um die Sprache zu ändern: Gehen Sie zum Hauptmenü oben.

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