Neues Leben für Sowjetzeit-Vergnügungspark in Ost-Berlin

„Kunst, Kultur und Natur“ im erneuerten Spreepark

Das Riesenrad im Spreepark. Bild: Wikimedia (FAL 1.3)
Das Riesenrad im Spreepark. Bild: Wikimedia (FAL 1.3)

Der stillgelegte Vergnügungspark „Spreepark“ in Ost-Berlin wird im April wieder für Besucher geöffnet. Die Stätte aus der Sowjetzeit wurde 2002 wegen geringer Besucherzahlen aufgegeben. Jahrelang bestand die einzige Möglichkeit, diese unheimliche Attraktion zu besuchen, darin, über den Zaun zu klettern und zu betreten oder zu hoffen, einen Platz bei einer der seltenen Touren zu bekommen. Im Rahmen der mehrjährigen Wiedereröffnung werden nun jedes Wochenende Führungen durch den verlassenen Freizeitpark in englischer und deutscher Sprache angeboten.

Der Familien-Funpark der DDR

Wer nach 1969 in Ost-Berlin lebte, dürfte den Spreepark besucht haben – damals der einzige dauerhafte Vergnügungspark der Stadt. Der Park wurde anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der DDR erbaut und hieß ursprünglich „Kulturpark Plänterwald“. Besucher konnten auf dem großen Riesenrad fahren oder den 30 Hektar großen Park erkunden. Da sie außerhalb der sowjetischen Besatzungszone nichts besichtigen konnten, war der Park eines der wenigen Freizeitziele der Ostdeutschen.

Der Park war so erfolgreich, dass 1989 das Riesenrad renoviert und um einige Kutschen erweitert wurde. Der Fall der Berliner Mauer im selben Jahr und die allgemeine Zersplitterung der Sowjetunion brachten den Park jedoch in eine missliche Lage. Warum sollten die Leute einen kleinen Park in Ostdeutschland besuchen wollen, wenn sie jetzt alle größeren und schickeren Vergnügungsparks im Westen besuchen könnten?

  • Kulturpark_Plänterwald_Spreepark
  • Treptower Achterbahn
  • Alte Schwanenboote im Spreepark
  • Das Riesenrad im Spreepark. Bild: Wikimedia (FAL 1.3)

Ein Unternehmer namens Norbert Witte bewarb sich 1991 für den Park mit dem Versprechen, den Park zu renovieren. Optimismus für das neue Projekt: Besucherzahlen von 1.5 Millionen pro Jahr wurden erwartet. Weitere Fahrgeschäfte wurden hinzugefügt, und insgesamt wurde der Park eher zu einem modernen Themenpark. Es war ein vielversprechender Start für den neu umbenannten Spreepark.

Leider hielt der Erfolg nicht an. Trotz Wittes Investitionen gingen die Besucherzahlen bis 2001 massiv zurück. Schuld daran waren fehlende Parkplätze für Besucher. Der Besitzer floh ins Ausland und der Park wurde aufgegeben. Niemand würde das Gelände wegen der damit verbundenen Schulden kaufen.

20 Jahre lang übernahm die Natur das Gelände. Alte Fahrgeschäfte wurden dem Rosten überlassen. Das Riesenrad quietschte im Wind. Besucher waren nicht mehr willkommen.

Spreepark für die Zukunft

Die neuen Pläne sind weniger ehrgeizig als das, was Witte im Sinn hatte. Das Gelände wurde 2014 an den Staat übergeben, und seitdem gibt es umfangreiche Gemeinschaftsprojekte zur Umgestaltung des Parks.

Neue Achterbahnen und Fahrgeschäfte wird es nicht geben. „Kunst, Kultur, Natur“ heißen die Schlagworte der Planer nun und zeigen eine ganz andere Vision. Es wird ein Schwerpunkt auf der Erhaltung des Erbes des Gebiets sowie der Förderung der natürlichen Umgebung des Parks liegen.

Das Riesenrad wird zerlegt, repariert und rekonstruiert und bis 2026 wird das Gelände wieder gereinigt und für die Öffentlichkeit hergerichtet. Der Parkplatzmangel, der dem Spreepark 2001 zum Verhängnis wurde, ist kein Problem mehr. Zukünftige Besucher könnten mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrrädern, E-Scootern oder sogar Booten anreisen.

Wer sich von diesem skurrilen Stück Berliner Geschichte verzaubern lassen möchte, für den werden ab April offizielle Führungen angeboten.

Erfahren Sie mehr über den Spreepark auf der offiziellen Website.

Quellen: Verlassenes Berlin, Der Spiegel, Spreepark.berlin.

Dieser Artikel wurde ursprünglich auf Englisch veröffentlicht. Texte in anderen Sprachen werden KI-übersetzt. Um die Sprache zu ändern: Gehen Sie zum Hauptmenü oben.

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