Frauen und Kinder aus der Ukraine wurden in Tschechien in unerwartet königlichen Unterkünften empfangen. 22 Menschen sind jetzt in einem Schloss aus dem 14. Jahrhundert in Bečov nad Teplou im Westen des Landes untergebracht. Unter ihnen sind ein Florist, ein Anwalt und ein Klavierspieler, die in ihrer Heimat dem Beschuss entkommen sind.
Das Schloss beherbergt einen der bemerkenswertesten Schätze der Tschechischen Republik: die Reliquie des Hl. Maurus, die angeblich die Überreste des Hl. Johannes des Täufers sowie andere heilige Gegenstände enthält. Das Reliquiar wurde nach dem Zweiten Weltkrieg versteckt, aber 1985 von den tschechoslowakischen Behörden wiederentdeckt.
Derzeit liegt der Wert des Schlosses nicht in Objekten, sondern in dem Schutz, den es bietet. Das nationale Denkmalinstitut des Landes hat 110 Betten in 17 Kulturerbestätten in der ganzen Tschechischen Republik zugeteilt. Bisher wurden rund 300,000 Ukrainer in der Tschechischen Republik aufgenommen, was bedeutet, dass alle Möglichkeiten zur Unterbringung genutzt werden müssen.
Während die Kinder ihre Zeit im Schloss und die Abenteuerlust genießen, hoffen ihre Mütter auf die Rückkehr nach Hause.
„Ja, sie leben in einem Schloss, aber es gibt sicherlich keinen Bonus“, sagte Schlossverwalter Tomas Wizovsky gegenüber AFP. Die Burg ist jetzt dekoriert, um ihre Unterstützung für die Ukraine zu zeigen, und auf dem Turm weht eine gelb-blaue Flagge.
Die Familien wohnen in Wohnungen, die normalerweise für externes Personal reserviert sind. Während das Schloss normalerweise Fremdenführer einstellte, werden in diesem Jahr nur Einheimische eingestellt, die bereits eine Unterkunft haben, um sicherzustellen, dass sie die Flüchtlinge aufnehmen können.
Quelle: France24/AFP.